Über „mein Leben“ habe ich schon geschrieben, und nun über einen von vielen meinen „üblichen“ Tagen. Setzen Sie sich hin und versuchen sich das vorzustellen.…. Ich schlafe, auch wenn ich am Abend nicht einschlafen konnte…Ich habe zwei Nachtschichten und sechs harte Trainings hinter mir, und nach langem Hinwegrollen schlief ich erst um halb eins am Morgen ein. Noch im Schlaf kann ich den schmerzhaften und verhobenen Rücken fühlen und meine Beine sind wie aus Blei. Plötzlich klingelt der Wecker und zeigt die Zeit 4:15 an. Jetzt sterbe ich zum ersten Mal… stehe auf, gehe in die Toilette, wäsche mich schnell, ziehe mich in Sportkleidung an und krieche an den Orbitrek… wenn mein Bein davon herunterrutscht und ich meinen Kopf um die Konstruktion fast zerbreche…es folgt der zweite Versuch.…Ich fange an zu radeln und sterbe zum zweiten Mal. Die ersten 15 Minuten sind immer tragisch (manchmal sogar die ganze Stunde). Wieviel mal sage ich zu mir, dass ich in so frühen Stunden nicht verstehe, was ich eigentlich tue und stelle mir die Frage, ob mein Körper fähig ist, die Fettverbrennung zu starten? Die Maschine beginnt leise zu knarren und ich habe Angst, dass die Nachbarn dadurch aufgeweckt werden. ..Nach fast einer Stunde höre ich mit Freude auf.…Schon fühle ich mich ganz gut, auch wenn ich ein bisschen müde bin. Jetzt folgt die Dusche. Das Essen stecke ich in die „Arbeitstasche“ und danach, ein paar Minuten nach sechs Uhr am Morgen fahre ich in die Arbeit. Die Arbeitszeit beginnt für mich um 7 Uhr. Es gibt da ziemlich viel zu tun. Ab und zu Beratung, Schriften, ich schreibe etwas auf dem Komputer.…Es gibt Mittag.…Die Kollegen gehen zum Mittagessen und fragen mich, ob ich mitgehe und zwinkern schelmisch dabei. Sie wissen nämlich, dass ich das Essen immer mit mir habe, z.B. Reis und Huhn, in Kunststoffdosen, alles genau abgewogen, ohne Fett, Abschmeckmittel und Gewürze…Anstatt des Reises nehme ich manchmal beliebte Reisbrote. Der Nachmittag läuft dann ganz schnell ab und ich kann mich auf den Training freuen.
Ein paar Minuten nach neunzehn Uhr bin ich schon im Fitnessraum, heute habe ich relativ „leichten Training“ des Rückens.. Ich fange an zu turnen und bin sehr müde. Neben mich setzt sich auf den Hometrainer ein Mädchen und will s-eeee-hr plaudern, ich lächele sie an und BITTE!! sie mit traurigen Augen, dass sie mich in Ruhe mit meinem MP3-Spieler radeln und hauptsächlich, mindestens ein bisschen relaxen läßt.…Das Mädchen versteht das nicht und plaudert und plaudert.….Ich höre ihr nicht zu und habe davon genug.… Im Geiste sage ich zu mir: „ Sieht sie vielleicht denn nicht, dass ich Kopfhörer habe, wirklich müde bin und nicht plaudern will?“ Andersmal schon, aber jetzt habe ich vor dem Wettbewerb, halte Diät mehr als 4 Monate, bemühe mich wie ein Teufel zu turnen, auch wenn ich aus dem letzten Loch pfeife. Und nun schon tatsächlich der Training.…Der Schlafmangel, Arbeit und manchmal auch für mich „brutale Diät“ erschöpfen die letzten Kräfte. Ich krieche vom Hometrainer herunter und fange an, die erste Serie der gewählten Übung durchzuführen.…Plötzlich kommt zu mir mein „Bekannter aus dem Fitnessraum“, der den Raum zwar besucht, sieht jedoch eher wie meine Großmutter nach der Party aus, was seine Körperstruktur angeht. Und er fängt an: „Hui, Dich habe ich lange nicht gesehen, warum kehrst du nicht ein ?! Und ich habe dich auf dem Treffen der Repräsentation auf den Fotos im Internet gesehen und du sahst dort.…na…nicht so gut aus, willst du nicht die Trainerin oder den Training wechseln ?!“ Ich sterbe zum dritten Mal…Was soll man noch sagen…ich lächele…, na, ich feixe eher (ich habe wirklich keine Lust zu lächeln) und setze das Turnen fort. Nach höchstens 90 Minuten höre ich auf.. Bin müde, aber zufrieden ! Ich gehe in die Dusche und das Mädchen fragt mich, ob ich turne. Ich nicke nur.…. Ich fahre weg und auf der Reise schaffe noch einzukaufen. Ich möchte auf die Post gehen und das Paket holen, schaffe das aber nicht und die Post wurde sowieso schon vor zwei Stunden geschlossen. Ich komme nach Hause, es ist nun etwa einundzwanzig Uhr und packe den Einkauf aus, hänge schweißgebadete Sportkleidung und fange an, sich das Fleisch für nächsten Tag im Dampfdrucktopf vorzubereiten und koche den Reis. Dabei sage ich zu mir im Geiste: „Wann werde ich endlich den Wechsel haben und wann kann ich wieder den Fisch für eine Weile essen ?“ Schon tut mir mein Kopf aus dem Huhnfleisch weh. Ich studiere meinen Speiseplan von meiner Trainerin und sehe, dass ich mir in einer Woche den Fisch schon wieder gönnen darf. Natürlich ohne Fett, Salz, Gewürze…Ich habe alles schon aufgeräumt, das Essen für nächste Woche ist in Dosen aufgeteilt…Noch ist nötig, das Geschirr zu spülen und die Küche schnell aufzuräumen. Ich gucke auf die Uhr und es ist 23:15. Ich setze mich für eine Weile zum Komputer hin und beantworte die „Reste“ vom Internet. Ich öffne auch mein Facebookprofil und blättere weitere neue Mitteilungen. Einige sind ohne Text, nur mit einem großen Smiley…das eine zwinkert, das andere lacht, das weitere applaudiert…Andersmal würde es mich vielleicht auch zum Lachen bringen…ich trinke Wasser und schicke mich an, ins Bett zu gehen.
Morgen habe ich zwar einen lockereren Tag, morgen früh muss ich aber in die Bank, danach zum Amt und dann noch zur Trainerin gehen, aus Prag nach Pilsen und zurück. Das alles nimmt mindestens 4 Stunden meiner Zeit in Anspruch. Zuerst schaut sich die Trainerin mich im Schwimmanzug an, wir besprechen den gegenwärtigen Zustand, dann den harten Training und die Aufstellungseinübung. Ich wache aus dem Träumen auf, bzw. aus dessen, das mich am nachfolgenden Tag erwartet..also eigentlich schon heute…ich gucke auf die Uhr, die halb eins in der Nacht .…oder am Morgen.…anzeigen.…Na, das ist doch nicht wesentlich ! Ich schalte den Komputer aus und schließe Bobik in den Käfig. Haben Sie keine Angst, das ist mein Papagei und er gehört dorthin. … Dort hat er eine kleine Stange, Spielzeuge, Essen, Leckerbissen und er schläft dort auch. Ich muss mir noch Zähne putzen und auf die Uhr gucke ich lieber nicht mehr. Ein lockererer Tag besteht drin, dass ich in die Arbeit nicht gehe. Ich bin bei der Polizei in Schichtdiensten tätig – d.h. Tages– und Nachtdienste, außerdem einer außergewöhnlichen Veranstaltung, oder einer Sicherheitsmaßnahme, wann ich „je nach dem Bedarf“ berufen werde. So habe ich ein „luxuriöses Aufstehen“ um sechs Uhr, auch wenn mit „Kardio“. Dann darf ich das Jogging in Angriff zu nehmen…aber nich draußen, oder im Fitnessraum auf einer Maschine.…sondern auf den Ämtern bei Erledigung von Resten, die meinen Kopf überwachsen ! Ich schlafe jetzt…
Wenn Sie bis zu diesem Punkt gelesen haben, bewundere ich Sie dann und Sie glauben wohl, warum ich Ihnen hier lieber etwas Positives nicht geschrieben habe.…Darauf antworte ich einfach, und gerne, aber bis zum nächsten Mal, wenn ich über „ein Erlebnis“, z.B. aus den Wettbewerben, die auf mich warten, schreiben werde. Ich wollte, dass viele von denjenigen, die mir auf mein Facebookprofil oder irgendwohin anders verschiedene „böse Sachen“ schreiben, oder diejenigen, die gerne kritisieren und Erfolge der anderen blamieren, sich ein bisschen das überlegen, dass der Erfolg wirklich oftmals SEHR wehtut und mein Tag fängt nicht mit dem Aufwachen um neun Uhr, Frühstück ins Bett, ein paar Tempos in meinem Swimmingpool, und dann mit ruhigen Relaxtraining an…Aber dass alles davon s-eeee-hr weit entfernt ist ! Zum Beispiel, um an der Europameisterschaft in Spanien in diesem Jahr 2014 teilnehmen zu können, musste ich die Dienste wechseln, damit ich für die Wettbewerbe frei habe und konnte dorthin fahren. Na, und danach bereitete ich mich für die Amateur-Olympia in Prag (2014) lediglich 14 Tage, wann ich aber 3 nacheinandergehende Nachtschichten hatte, dann einen Tag frei und wieder drei Nachtschichten…Meine Freunde, ich weine nicht, nein, Sie würden mich unterschätzen.… , ich möchte mich auch nicht beschweren. Aber versuchen Sie sich vorzustellen, wie schwierig es ist, „die Form nach sechs Nachtschichten für solche Wettbewerbe zu stellen(tempieren)“, die die Amateur-Olympia in Prag zweifellos vorstellt. Ich möchte mich wirklich weder beschweren, noch weinen, wie ich es als ein „arbeitender Amateur“ schwierig habe.…Ich bin fest der Sache bewusst, dass es im Leben so schwierig auch manche andere Sportler weltweit haben ! Und ich bemühe mich, immer demütig zu sein, so dass ich mich selber schätzen kann. Ich habe hier nur bündig beschrieben, was fast alle Amateuersportler in der Welt erleben. Sie bereiten sich zwar als Professionals vor, aber diegleichen Bedingungen haben sie dafür resolut nicht ! Darum bitte ich Sie, wünschen wir zusammen allen diesen Sportlern viel Erfolg ! Äußern wir die Annerkennung jemandem in unserer Umgebung, und es ist ganz egal, ob er/sie „Frauenbodybuilding“ macht, oder jetzt neu „Physique“, Athletik, Boxen übt, radelt, Rugby spielt, oder schwimmt…es ist nicht wichtig, was für einen Sport Sie treiben, aber es ist wichtig, wie Sie das machen und was alles Sie dem Sport opfern! Noch einmal einen herzlichen Dank für Ihre riesige Unterstützung und ich freue mich, dass Sie hier zum nächsten Mal nur positive Sachen lesen können!